Kindernahrung – zu schön um gesund zu sein

Wenn ich mal so durch die Lebensmittelläden gehe und mir das Nahrungsmittelangebot für Kinder anschaue, dann muss ich voller Staunen zugeben, dass diese wirklich „kindgerecht“ präsentiert werden: Da gibt es die knall-bunten Verpackungen mit Comic-Figuren und Stars aus Sport und (Kinder)Unterhaltung, Sammelaktionen und Gewinnspiele und vieles mehr, was das Herzchen unserer Kleinen höher schlagen lässt oder schlagen lassen soll.

Das Ganze wird dann auch noch anwenderfreundlich auf Augenhöhe der Kleinen platziert – eine Rücksichtnahme, die jeden Behinderten (vor allem Rollstuhlfahrer) vor Neid erblassen lässt. Mit einem Wort: Traumhafte Zustände im Kinderreich der Lebensmittelanbieter. Und jetzt kommen die Miesmacher von Foodwatch und zerstören diese schöne Idylle.

Schöne Worte sind nicht wahr, wahre Worte sind nicht schön

Dieser Spruch steht im Tao-Te-King von Laotse. War der alte Philosoph etwa auch Mitglied bei Foodwatch? Nein, die gab es damals vor 2300 Jahren noch nicht, wie es auch keine Lebensmittelindustrie gab. Aber es gab das Prinzip der Täuschung – Täuschung mit schönen Worten und angeblich guten Taten, um von dem eigentlichen Ziel bzw. der eigentlichen Absicht abzulenken. Und dem entsprechend braucht Foodwatch jetzt nicht so schöne Worte, um ein wenig mehr Wahrheit in diesen Sachverhalt zu bringen.

Foodwatch hat mehr als 1500 Lebensmittel für Kinder untersucht. Das Ergebnis rechtfertigt einen massiven Marketingeinsatz (Marketing = Zentrale für schöne Worte) für die industriellen Produkte.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Ich weiß, ich weiß, ich mache ja auch Werbung für meine Bücher. Und ich halte Werbung auch nicht für schlecht. Ansonsten würden wir von vielen Produkten gar nichts erfahren. Aber ich denke, es gibt da schon einen Unterschied. Denn: Drei Viertel dieser 1500 Kinder-Nahrungsmittel sind nichts weiter als Snacks und Süßigkeiten.

Aber gerade die sollten (laut Ernährungspyramide) nur als Ausnahme auf dem Speiseplan stehen. Dann gibt es noch die Produkte, die eine breitere Basis in der Ernährungspyramide haben, da sie unter natürlichen Verhältnissen eine ausgewogene Ernährung darstellen, wie z.B. Milchprodukte, Frühstücksflocken usw. Aber auch hier hat die Industrie gnadenlos zugeschlagen, Aromen und Zucker zugefügt, so dass das Attribut der Natürlichkeit kaum noch zu finden ist.

Man kann zwar argumentieren, dass Zucker und Aromen auch in der Natur vorkommen, aber hier macht die Quantität den entscheidenden Unterschied aus. Foodwatch folgert: „Eine ausgewogene Ernährung für Kinder ist mit den Industrieprodukten praktisch unmöglich.“ Wie das Ergebnis dieser Untersuchung im Einzelnen aussieht, hat Foodwatch veröffentlicht.

Ein interessanter Kommentar findet sich am Schluss der Veröffentlichung:

„Nur 12,4 Prozent der Produkte können der grünen Kategorie zugeordnet werden. Bei diesen handelt es sich meist um Saft oder Saftschorlen, die zwar nach den Kriterien des aid ab und zu eine Portion Obst ersetzen können – und deshalb grün sind – jedoch gleichzeitig auch viel Zucker enthalten.“

Mit anderen Worten hat die Lebensmittelindustrie die Ernährungspyramide vollkommen auf den Kopf gestellt. Hier stellen 12,4 Prozent die Basis dar, während fast 75 Prozent die Spitze einnehmen.

So sieht die „gesunde“ Pyramide aus (ein Klick vergrößert die Bilder):

 

Und so sieht die von der Industrie produzierte Pyramide aus:


(Aus: http://foodwatch.de/kampagnen__themen/kinderernaehrung/foodwatch_
marktcheck/index_ger.html)

Ist es da verwunderlich, wenn z.B. der Anteil an übergewichtigen Kindern im Vergleich der80er und 90er Jahren um 50 Prozent gestiegen ist? Heute leiden mehr als 15 Prozent der Kinder an Übergewicht, weitere 6 Prozent gelten als fettleibig (adipös).

Kein Wunder also, wenn auch die „Volkskrankheiten“ Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs usw. in gleichem Maße zunehmen.

Weniger bekannt sind die psychischen und psychiatrischen Folgen der Fehlernährung. Wissenschaftler in den USA haben untersucht, wie sich die UPfs  (ultra-processed food) auf die kindliche Entwicklung auswirken. Diesen Analysen zufolge sind es nicht nur Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen im späteren Leben. UPFs verursachen auch Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen und Lernschwierigkeiten. Das ist wenig verwunderlich, denn in den USA gehen Schätzungen dahin, dass 70 % der Ernährung von Kindern und Jugendlichen aus Industrie-Food besteht (Ultra-processed food exposure and adverse health outcomes: umbrella review of epidemiological meta-analyses).

Wir sehen also, dass nicht nur rein körperliche Probleme durch die kalorienlastigen Fertigmahlzeiten entstehen. Eine gute Ernährung fördert die Gesundheit, wie jeder weiß. Wo liegt dann der Hund begraben?

Die Unschuld vom Lande

Wenn also gesunde Ernährung angesagt ist, dann bräuchte man eigentlich nur die Ernährungspyramide wieder auf die Füße zu stellen und schon wäre alles in Ordnung. Leider ist dem nicht so, denn dann wären hochwertige Nahrungsmittel gefragt, und die sind halt für die Industrie in der Herstellung zu teuer. Oder in anderen Worten:

Man verdient ja nichts mehr bei dieser Form der Lebensmittelproduktion. Denn mit Junkfood lässt sich einfach mehr Geld verdienen als mit Obst und Gemüse. Auch hier dokumentiert Foodwatch, wo sich der Teufel im Detail versteckt:

(http://foodwatch.de/kampagnen__themen/kinderernaehrung/report_kinder_
kaufen/index_ger.html)

Also investiert die Industrie lieber in die gewinnträchtigen, günstig herzustellenden Produkte, verkauft und verpackt sie uns als gesund und nahrhaft – und das mit den entsprechend schönen, unwahren Worten des Laotse.

Wird diese Industrie auf diesen Sachverhalt angesprochen, dann lehnt sie jede Verantwortung für die negativen Entwicklungen ab. Sie ist natürlich die Unschuld vom Lande. Reflexartig wird dann die Verantwortung an andere weiter gereicht: An die Eltern, die nicht „Nein“ sagen können, an den Mangel der Sportgelegenheiten für Jugendliche, an die Computerhersteller, welche die Jugendlichen an den Monitor fesseln usw.

Dass Bewegungsmangel zum Übergewicht beiträgt, das sei nicht bestritten. Wer sich aber gesund ernährt und wenig bewegt, der wird es schwer haben, adipös zu werden. Denn es sind immer noch die Kalorien aus Fetten und Zuckern, die die Leibesfülle produzieren und nicht etwas, was man nicht macht. Ich jedenfalls habe noch keinen Menschen gesehen, der nichts isst und sich nicht bewegt und dadurch übergewichtig geworden ist.

Kein Wunder also, wenn diese Industrie dann werbe- und medienwirksam Bewegungsinitiativen, Sportveranstaltungen, Ernährungsaufklärung und dergleichen mehr in die Welt setzt, und das Ganze als „Kampf gegen Übergewicht“ deklariert.

Unter diesen Voraussetzungen jedoch wird dies ein gewinnträchtiger Kampf auf alle Ewigkeit, da die Industrie ihrem vermeintlichen Gegner, dem Übergewicht, immer wieder Öl ins Feuer gießt – oder besser: Kalorienbomben in Form von Fett und Zucker in den Organismus der Kinder und Erwachsenen. Man muss nicht besonders clever sein, um diese Maßnahmen als ein reines Ablenkungsmanöver zu erkennen.

So werden dann Kalorienbomben in Form von Schokoladen und Süßwaren natürlich Hauptobjekt der marketingmäßigen Bemühungen. Über die schönen bunten Verpackungen mit den werbebegleitenden Maßnahmen zur Hilfe zur Kaufentscheidung habe ich ja schon Eingangs gesprochen.

Und das an allen Ecken und Kanten. Aber haben Sie schon einmal eine Werbung für Obst und Gemüse gesehen? Ich nicht. Wie auch, wenn die Verdienstmargen so mager sind, wird man das bisschen Geld, was man mit dem Kraut verdient, nicht auch noch in die Werbung stecken. Da bliebe ja gar nichts mehr übrig, oder?

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Werbung – eine Investition in die Zukunft

Wer Kinder in diesem frühen Alter auf bestimmte Produkte „eichen“ kann, wird später einmal erwachsene Kunden haben, die die alten Produkte kaufen ohne groß zu überlegen. Es findet bei den Lebensmitteln eine Art „Geschmacksprägung“ statt, die sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzt.

So hofft die Marketingabteilung, dass Hänschen als treuer Kunde ein solcher bleibt, wenn er zum Hans herangereift ist. Nur so kann man sich das Bombardement von Werbung für Kinder an jeder Ecke erklären – im Supermarkt, beim Sport, in der Schule teilweise (mit Lehrmaterialien für Lehrer, gesponsert von…), im Fernsehen, Kino, Internet etc.

Da aber die Eltern das Geld verdienen und ausgeben, werden die natürlich mit in die Werbekiste gesteckt. Da gibt es besondere „Key-Words“, Schlüsselwörter, die verantwortungsbewusste Eltern sofort zur Geldbörse greifen lassen: „Das muss unser Kleiner unbedingt haben“:

  • Denn es sind Produkte, die „besonders geeignet“ sind für das Kind, oder „kindgerecht“ (laut Verpackung)
  • Natürlich sind siedann auch  „gesund“ und „nahrhaft“, mit „wertvollen Vitaminen“ – gibt es auch wertlose Vitamine?
  • „Das Beste aus der Milch“ – sind das die Wachstumshormone der Kuh, die die Milch produziert hat? Vielleicht lassen die den Junior schneller wachsen?! Mehr dazu übrigens in meinem Beitrag: Milch – gesundes Lebensmittel oder krankmachendes Getränk. Gerade vor dem Hintergrund neuerer Studien rate ich vom Milch trinken eher ab.(1,2)

Die Sprachartistik der Marketingabteilung lässt dabei keinen Salto mortale aus, um die Herzen der Kinder höher schlagen zu lassen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Was nun?

Weil die Eltern die Nahrungsmittel kaufen, sind sie auch verantwortlich für eine gesunde und ausgewogene Ernährung für die Kinder.

Was tun, wenn der Werbeterror jeden davon überzeugt hat, dass dieser Naschi-Junk-Food-Kram gesund ist – oder „doch nicht so schlimm“? Wenn die Alternativen entweder nicht bekannt sind oder zu teuer – was dann? Da fällt einem die Orientierung doppelt schwer.

An wen kann man sich halten, um die „Wahrheit“ zu erfahren und nicht wieder einer Firma aufzusitzen, die einem nur das eigene Naschwerk als super gesunden Heilsbringer vertickt?

Foodwatch wäre hier sicherlich ein guter Anfang. Denn immerhin „werben“ die für sich wie folgt: „Mit dem Report „Kinder kaufen“ will Foodwatch endlich eine breite Debatte über die Verantwortung der Lebensmittelindustrie für die Gesundheit unserer Kinder anstoßen.“ Da erwarte ich ein paar ehrliche Worte. Besonders dann, wenn es um unsere Kinder geht. Oder müssen wir jetzt unsere Gesundheit UND unsere Kinder verkaufen, damit die deutsche Lebensmittelindustrie wettbewerbsfähig bleibt?

Sie können sich aber auch an den vier einfachen Worten für eine gesunde und richtige Ernährung orientieren, die ich hier formuliert habe:
http://www.gesund-heilfasten.de/ernaehrung/

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Weitere Quellen:

(1) http://naturheilt.com/blog/milch-fordert-diabetes/

(2) http://naturheilt.com/blog/milch-trinken-ist-das-noch-gesund/

Dieser Beitrag wurde 2012 erstellt und letztmalig am 01.12.2024 aktualisiert.

Rene Gräber:

Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des „Medizin-Mainstreams“ anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.

19 Kommentare
  1. Karl-Heinz Ruether
    Karl-Heinz Ruether sagte:

    Hallo Rene,
    danke dafür, dass Du mir aus der Seele sprichst (schreibst). Wenn jetzt noch die Folgekosten ins Spiel kommen, derer sich die Pharma bedient, dann haben wir die Konsum-Zange deutlich ausgebreitet! Das ganze leider zu Lasten unseres sozialen Systems, das nur noch unter der Last aller Abzocker kraechzt!
    …das soll kein klagen sein, sondern die Aufforderung an alle, die Verantwortung für die eigene Gesundheit wieder in die eigene Hand zu nehmen!
    Gruß aus Niebuell
    Karl-Heinz

    Antworten
  2. Gabriele
    Gabriele sagte:

    Hallo Rene,

    danke für diese Infos. Ich arbeite seit 3 Jahren mit übergewichtigen Kindern zusammen, es ist echt schlimm, was die Werbung und der Markt da den Kindern an „gesunden“ Sachen zur Verfügung stellt. Ein Albtraum für alle Eltern. Nur leider: die wissen es auch oft nicht besser 🙁

    Antworten
  3. Anny
    Anny sagte:

    Hallo Rene

    Ich sehe das leider genauso…
    Das fängt doch schon mit den Kleinsten an!!!
    z.Bsp. Fencheltee für den Bauch
    Hat sich da mal jemand die Mühe gemacht und sich die Zutaten angeschaut?????
    Zucker ohne Ende…Da bleibt nicht mehr viel Platz für den Namensgeber(Fenchel)
    Sicher kommt Zucker auch in der Natur vor…Doch da hat er eine total andere Wertigkeit und wird vom Körper ganz anders aufgenommen und verarbeitet…

    Und da wundert man sich das die Kinder immer dicker werden???
    Alles was Speziel für Kinder hergestellt wird besteht IMMER mit Raffineriezucker,wäre es nicht süß würden es Kinder garnicht essen….
    oder kennt jemand von euch Kinder die z.Bsp. Rote Beete(frisch ausm Garten) essen???
    Es könnte ja Gesund sein!!!!

    Schaut öfter mal auf die Zutatenliste statt immer dem Kindeswunsch nachzugeben, nur weil es was TOLLES im TV gesehen hat bzw. andere Eltern für ihre Kinder kaufen….
    und der Mist ja soooo günstig ist….

    Denn letzten Endes erziehen die Erwachsenen so die Patienten der Pharmaindustrie für morgen

    Liebe Grüsse
    Anny

    Antworten
  4. Doris
    Doris sagte:

    Ich bin der Meinung, das es keine spezielle Kindernahrung geben sollte und auch die Werbemaßnahmen diesbezüglich verboten werden sollten.
    Zudem ist die Pyramide für Kinder definitiv noch zu Tierprodukthaltig. Vegan leben ist die gesündeste Alternative für jeden Körper. Siehe „China Study“ von T. Colin Cambell und „Peace Food“ von Rüdiger Dahlke
    Jeder, der seine Produkte so offensiv bewerben muss und eventuell sogar noch Spielzeug dazu packt hat es sicher nötig. Aber wir haben es nicht nötig, da mitzumachen.

    Antworten
  5. Harry
    Harry sagte:

    Was hier über Kindernahrung angesprochen wird, gilt auch für Erwachsenennahrung. Neulich bei Maischberger – der Präsident der deutschen Lebensmittelindustrie, sprach von 150 000 hochwertig produzierten Nahrungsmitteln…

    Ich brauche davon kaum etwas. Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse, Wasser … ich komme auf etwa 20 bis 30 Nahrungsmittel, die mir genügen. Und es schmeckt.

    Soll doch jeder essen was er möchte, könnte man sagen, wenn nicht die Kosten der Krankenbehandlungen auf alle abgewälzt werden würde. Ich finde, hier müsste es gerechter werden. Z.B. Geld zurück für die, die nicht zum Arzt gehen, nicht krank werden. Und alle Krankenkassen müssten Behandlungen beim Heilpraktiker, u.ä. übernehmen.

    Antworten
  6. Florian Korn
    Florian Korn sagte:

    Die Masse wünscht sich gern die Veränderung von oben herab – der Staat und die Industrie, die Ärzte; Medien und so weiter sollen uns sagen, wo es lang geht. Die Abgabe der Mündigkeit hat ein paar Jahrzehnte gut funktioniert. Jetzt erkennen wir, wo wir gelandet sind. Wenn wir z.B. nicht massenweise zu einem Öko-Stromanbieter wechseln, werden die Kernkraftwerke auch in 50 Jahren noch weiterlaufen.
    Meine Mutter war vor gut 35 Jahren ziemlich allein auf weiter Flur mit Vollkorn und Vollwert. Die damals aktiven Urgesteine Schnitzer und Bruker etc. sind heute immer noch aktuell.
    Immerhin hat es Früchte getragen – die Getreidemühle ist bei uns fast täglich im Einsatz und unsere Kinder haben mit 6 Jahren noch gern den leckeren Frühstücksbrei mit Agavendicksaft gegessen (ich selbst übrigens auch!!). Sie sind ausgeglichen, gesund und tun sich leicht in der Schule. Süßigkeiten gibt´s bei uns normal nur Mittags zum Nachtisch. Da darf´s auch mal eine Kleinigkeit bunt verpackter Schrott wie oben beschrieben sein. Wenn die Basis stimmt ist das kein Problem. Mit dieser Verfahrensweise sind die Kinder absolut zufrieden und fragen nur sehr selten zusätzlich. Ein Bio-Krunchy-Müsli mit Vollrohrzucker reicht dann auch mal als süße Nascherei.
    Leider muss man auch bei Bioprodukten inzwischen sehr genau hinschauen, weil sich auch hier immer mehr ‚raffinierte‘ Zutaten einschleichen. Aber es lohnt sich, sich etwas Mühe zu machen und auch ein wenig streng zu sein, falls die Ausnahmen zur Tagesordnung werden – z.B. Besuche und Geburtstage etc. Zum Trinken gibt´s bei uns für die Kinder nur Wasser mit Agavendicksaft. So ist eine Apfelschorle im Restaurant schon was besonderes und es muss keine Cola sein – wie bei anderen. Positiver Nebeneffekt: nicht das geringste Karies an den Zähnen bei allen 3en.
    Übrigens: wir versuchen TV-Werbung so gut wie möglich zu vermeiden und klären unsere Kinder durchaus im Sinne der Ernährungspyramide auf. Das verstehen Grundschulkinder ohne weiteres…
    Werdet selbst wieder mündig, informiert Euch und vor allem: fangt an, Gutes zu tun. Dabei etwas falsch zu machen ist immer noch weniger schlimm, als beim Schrott zu bleiben und es garnicht zu versuchen!
    Übrigens: es macht Spaß, selbst der Schöpfer eines leckeren Gerichts zu sein und nicht nur 3 Tüten aufzuschneiden und aufzuwärmen…. ;-))

    Antworten
  7. Josef Miligui
    Josef Miligui sagte:

    Ich kenne das Problem schon lange, denn als ich die Datenbank für die Ernährungsberatung entwickelt habe, gab es von der Diätetik eigentlich nur eine Ernährung ab dem ersten Lebensjahr – ich wundere mich nicht darüber, denn wenn man genau hinsieht, ist einer der größten Erzeuger für Babynahrung auch Sponsor des Verbandes der Diätologen. Wie haben nur die vielen Generationen vor uns das erste Jahr überlebt? Ich habe lange gesucht bis ich dann Rezepte gefunden habe, welche schon neben der Muttermilch gegeben werden können. Diese bauen auf ein Grundrezept und möglichst ofter Abwechslung der Zutaten auf.
    Ich kann aber zur Verteidigung der Diätologen sagen, dass z.B. in Tulln in den Schulen Informationsveranstaltungen mit Verkostungen gemacht werden sowie eigene Kochkurse.

    Antworten
  8. elke
    elke sagte:

    Frisch ausgepresste Orangen sind für Kinder auch gesünder als Fertigsäfte, die in Kaufhäusern angeboten werden. Vielleicht könnten auch Schulen mal dazu übergehen, statt Süßigkeiten zum Geburtstag kleingeschnittenes Obst oder auch als Salet anzubieten. Fruchtjoghurt kaufe ich nur sehr selten, ich nehme Naturjoghurt und schneide Obst klein, ergänze dies mit Haferflocken und habe somit ein leckeres Müsli.

    Antworten
  9. bea
    bea sagte:

    Als sehr ernährungsbewußte Mutter von 5 Kindern und Ärztin für klassische Homöopathie wehre ich mich dagegen, dass stets die Eltern schuld daran sein sollen, wenn ein Kind kein Obst/Gemüse ißt. Es gibt, wie man aus der Konstitutionsbehandlung weiß, ganz persönliche Abneigungen und Vorlieben bei der Speisenauswahl – die Eltern sind nicht an allem schuld! Ich habe 4 „Allesesser“ und einen, der von Anfang an vor allem Obst in jeder Form (auch in Kuchen, Marmelade oder Säften) komplett verweigert hat. – Dass unsere „Lebensmittel“industrie den Weg für chronische Krankheiten, und das mit staatlicher Kontrolle und Genehmigung!! bereitet, steht auf einem anderen Blatt und ich schließe mich meinen Vorkommentatoren an. Interessant dazu das Buch: „Vom Verzehr wird abgeraten“ von Grimm, der darin auch die geradezu mafiösen Strukturen der Großkonzerne und ihrer Kontrollbehörden aufdeckt.

    Antworten
  10. Simone Kramer
    Simone Kramer sagte:

    Grüezi Herr Graeber

    Sie schreiben mir aus dem Herzen.
    Ich arbeite in einem Bioladen und da wird man viel belächelt oder man argumentiert gerade gegen die hohen Preise. Ich für mich gehe einfach meinen Weg und wer auf das wesentliche fokussiert dem ist es der Preis auch wert oder besser gesagt, der erkennt, dass die prestige Nahrung schlussendlich einen zu hohen Preis hat (Gesundheit, Verpackung, Preis, schlechtes Gewissen-Spenden gegen den Hunger).
    Ich sehe es als meine Aufgabe, dies meinen Jungs bewusst zu machen und vorallem vorzuleben.
    Leider wird uns die Freiheit zum Verhängnis, Luxus macht blind und wir sehen die Einfachheit des Lebens nicht mehr. Weniger ist mehr, auch in der Nahrung.

    Besten Dank.

    Mit freundlichen Grüssen

    Simone Kramer

    Antworten
  11. Petra
    Petra sagte:

    Es geht auch um das Thema (Eigen-)Verantwortung übernehmen und sich bewusst werden, was man isst. Und ohne grosse Ueberlegungen anzustellen,merkt man schon bald, wie „positiv“ diese „Lebensmittel“ mit viel Zucker und den diversen E-Nummern und anderen diversen chem. Zutaten sind. Was soll unser Körper damit anfangen? Schlussendlich welche Auswirkungen wird es mit der Zeit haben ? Wer finanziert die Studien, die belegen es macht nichts diese Produkte zu geniesen? Welche E-Nummer verträgt sich mit einer weiteren aus einem anderen Produkt das man gegessen hat? Wer übernimmt die „VERANTWORTUNG“? Aber wie geht die Geschichte mit dem Frosch den man ins kalte Wasser tut und ihn l a n g s a m zu temperieren beginngt? Er bleibt bis am Schluss sitzen…Aufwachen :-).

    Man darf sich achten, wer uns solch „verlockende“ zeitsparende (?)Produkte serviert. Die Pharma arbeitet Hand in Hand mit der Chemie, wenn wundert es wirklich, was wir aus dieser „Zusammenarbeit“ erhalten und wem es dient? ADHS und viele andere „Kinderkrankheiten“ mit denen wir uns plötzlich auseinander setzten dürfen.

    Es freut mich immer wieder über solche gute Websiten und Informationen per Zu-fall zu gelangen! Danke für Ihr Engagement!

    Antworten
  12. Elena
    Elena sagte:

    Liebe Petra,

    ADHS und“ viele andere Kinderkrankheiten“ hat wenig damit zu tun- kausal..Fakt ist,auch die Ernährung spielt -was Heilung angeht- eine große rolle. 🙂 Die Krankheiten gab es schon immer, bloß der Umgang damit und vielleicht auch der Verlauf war ein andere..
    Man sollte bitte mit Behauptungen vorsichtig umgehen. Viele Grüße

    Antworten
  13. Susanne
    Susanne sagte:

    Ich will eigentlich nur sagen dass ich stolz bin auf meine Tochter welche für ihr Kind (mein Enkel)9 Monate alt, nach dem Stillen selber kocht.
    Pastinaken, Kürbis, Sellerie, Erbsen,Karotten, Kartoffel,Zuchini,aus eigenem Garten sind dem kleinen Mann nicht fremd.

    Ich finde es traurig dass in Kinderkekserl schon Zucker ist, ebenso in Babysäften.
    So bekommt der kleine Kerl Apfelsaft vom Bauern mit Leitungswasser verdünnt.

    Aber es ist ja praktischer nach Fertigkost zu greifen den die Milch kommt von lila Kühen
    Nimm 2 Naschen ist gesund usw. die Slogans der Lebensmittelindustrie.

    Antworten
  14. Renate
    Renate sagte:

    Hallo René,
    den Artikel würde ich gerne meiner Tochter senden – nur wird sie ihn nicht lesen – zu viel Text.
    Mein Enkelkind mag schon sehr gern mit großem Appetetit selbst gekochte Eintöpfe und Obst aus dem Garten wenn sie bei mir ist, nur zu Hause bekommt sie fast nur Fertigprodukte und isst sehr wenig. Von mir nimmt meine Tochter leider gar nichts an.Es ist schon traurig, wie den kleinen Menschen so viel Wohlstandsmüll einverleibt wird – sie können sich ja nicht wehren.

    Antworten
  15. karin
    karin sagte:

    Ich lebe schon lange in Italien, habe also eine recht kritische Distanz zu dem Leben in D. bekommen. Hier ist trotz allem anderen Mist (Wiedererbluehen des Faschismus, die Mafia u.a.) die Ernährung noch mehr auf der traditionellen mediteranen Küche basiert, gemeinsames Essen spielt noch ein größere Rolle. Wenn ich den Umgang mit Zucker und Süßigkeiten in D sehe, wird mir ganz anders: meerlange Regale in Supermärkten (die ich selten besuche!!!), Leute, Kinder, die sich mal eben so nebenbei solches Zeug hineinstopfen. Das ist die Volksdroge Nr.1!!!!!!!
    Schrecklich, im Kollektivbewußtsein ist verankert, dass es normal ist dauerd Süßes zu essen, grenzenlos. Armes Deutschland…….

    Antworten
  16. bla
    bla sagte:

    Jaaaa, das wissen wir doch alles schon. Es ist traurig, aber jedem ist es selbst überlassen, seine Kinder „vollzustopfen“ oder nicht. Das ist ja das Traurige. Aber ich denke, diese Menschen werden über solche Seiten im Netz nicht erreicht. Schade. Aber es ist, wie es ist. Die Lobby, die dahinter steht hat sicher kein Interesse daran, in ihrer Werbung zu sagen, dass die „Extraportin Milch“ etc. kein Ersatz für gesunde Ernährung ist. Leider ist aber diese Annahme meiner Meinung nach oft ein Gedankenkonstrukt der meistens weniger gebildeten Bevölkerung.

    Antworten
  17. biggi
    biggi sagte:

    Meiner Meinung nach liegt das Problem darin, dass die jetzt bekannten Tatsachen früher ja nicht bekannt waren, also hat man sich auf die Aussagen der Lebensmittelindustrie verlassen. Mir selbst ging es ja genauso. Ich muss auch gestehen, dass ich, solange ich noch gearbeitet habe, auch sehr oft auf Fast Food zurückgegriffen habe, eben weil ich nicht so viel Zeit in der Küche verbringen wollte. Seit einigen Jahren befasse ich mich jetzt damit, gesund zu kochen, d.h. so weit wie möglich frische Lebensmittel zu verwenden und keine vorgefertigten Produkte, außer ich weiß was drin ist. Ich verwende keine „Lebensmittel“ mehr, die mit chemischen Zusätzen angereichert sind oder gar nur aus Chemie bestehen. Warum braucht es überhaupt spezielle Lebensmittel für Kinder? Ich weiß noch genau, wie das damals war, als mein Sohn noch klein war. Die ganzen Kinderriegel und sonstigen „gesunden Sachen“ waren – und sind auch heute noch – an der Supermarktkasse und immer in Reichweite der lieben Kleinen aufgebaut. Jedes Kind schreit da „haben will“, die meisten Mütter gaben auch nach. Ich habe immer versucht, dem entgegenzusteuern und musste mir dann von den anderen Kunden sagen lassen, dass ich eine Rabenmutter sei, so nach dem Motto „das ist doch gesund, warum kaufst du deinem Kind das nicht“. Das beobachte ich auch heute noch, obwohl ja mittlerweile bekannt ist, dass in diesen „gesunden“ Kindernahrungsmitteln alles andere drin ist, bloß nix Gesundes. Aber es wird sich kein bisschen was ändern, wenn die Kunden nicht endlich aufwachen, solange es Kunden gibt, die die Aussagen der Lebensmittelindustrie für bare Münze nehmen (Leute, Hirn einschalten!!, so dumm kann man doch gar nicht sein), kann die weiter ihren Mist produzieren und ihren Kunden die Chemie um die Ohren hauen.

    Das Tollste daran ist ja noch, wenn auf den Packungen draufsteht, dass kein Zucker enthalten ist, sondern Zuckeraustauschstoffe, das ist der größte Besch…. Diese Zuckeraustauschstoffe werden auch in der Schweinezucht verwendet, damit die Schweine schneller gemästet werden können. Noch Fragen?!?!

    Antworten
  18. René
    René sagte:

    Liebe Gemeinde,
    foodwatch ist bekannt, die Argumente ebenso und die Darstellungen von René Gräber sind wie immer nachvollziehbar, aber was bleibt ist die Verantwortung, die jeder für sich, seine Familie und vor allem für seine Kinder hat. Und was hilft gerade bei Kindern am Besten: die eigenen Vorbildwirkung! Also, liebe Konsumenten, laßt mal selbst den aromatisierten, überzuckerten und übersalzten Industrieplunder zukünftig im Regal liegen und greift zu den Dingen, die die Bezeichnung Lebensmittel (Mittel, die zum Leben erforderlich sind) wirklich verdienen. Industriefraß, und dazu zähle ich alle in der umgekehrten Pyramide abgebildeten Dinge, brauchen wir nicht, auch wenn sie unsere Sensorik überlisten und so „Geschmack“ vortäuschen. Verbraucht und genießt einfach bewusster, z.B. Kakaobohnen statt Schokolade (mit zuviel Industriezucker)! Ich weiß, aller Anfang ist schwer. Aber es lohnt sich, gerade der eigenen Kinder wegen…

    Antworten
  19. lulli
    lulli sagte:

    Vegane Schokolade selbst gemacht:

    Man braucht: Natives Kokosfett (Budni oder Reformhaus)
    Entölten Kakao(teuer) oder einfach Schopuddingpulver (Ist auch entölt,viel billiger aber nicht ganz rein)
    Kleingehackte,eingeweichte oder pürrierte Datteln (oder Flüssigsüsse,ungelöster Zucker/Steviapülver lösen sich in Kokosfett nicht)
    oder Honig (muss auch verflüssigt werden).

    Kokosfett in einem Metallnäpfchen oder Minitopf auf der Herdplatte schmelzen.Es hat einen Schmelzpunkt von 22°C, es geht also auch bei geringer Hitze sehr schnell. Das geschmolzene Fett warm stehen lassen und mit dem Schokopulver und den Datteln verühren.
    Meistens heisst es im Verhältnis 1:1:1,ich mag das nicht. Kakao nach Geschmack, wenig Süsse.
    Wie mans mag die Schokolade mit Haferflocken, Cornflakes, Nüssen, Trockenobst, etc. aufpeppen (reinrühren),
    Backpapier auf flachem Teller ausbreiten, Schokolade in gewünschter Dicke drauf verteilen (Förmchen!) und im Kühlschrank / Gefrierfach aushärten lassen.
    0 Kuhmilch, 0 Raffinadezucker, 0 Getreide, 0 Zusatzstoffe. Arbeitszeit ca 20 Minuten + Kühlschrankzeit.

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert