Gentechnikkonzern Monsanto erhält Patent auf Wassermelonen

Es gibt wieder schlechte Nachrichten aus der Gentechnik: Der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto hat im Mai 2010 das Patent für eine Wassermelone erworben. Dies teilen Greenpeace und das Bündnis „Keine Patente auf Saatgut!“ mit. Das wäre vielleicht noch legitim, wenn Monsanto sie selbst in ihren Laboren entwickelt hätte, aber dem ist gar nicht der Fall: Indische Bauern hatten die Melone mit herkömmlichen Verfahren gezüchtet.

Diese neue Sorte Melonen ist gegen eine bestimmte Viruserkrankung resistent, die in weiten Teilen der Erde auf dem Vormarsch ist. Und nun gehört das Patent darauf Monsanto, über die ich ja bereits geschrieben hatte: „Monsanto – der Konzern mit der Lizenz zum herrschen„. Die beiden o.g. Aktionsgruppen halten die Patentvergabe auf lebende Organismen in mehrerer Hinsicht für bedenklich, und ich schließe mich an, denn für mich ist das nur wieder ein Beweis für eine „grüne Gentechnik Lüge„.

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Neuer Begriff: „Biopiraterie“

Christoph Then, Berater von Greenpeace und Spezialist in Patentangelegenheiten, erläutert, dass es sich um einen Missbrauch des Patentrechts handelt. Wenn Landwirte in Indien das Saatgut einsetzen wollen, das sie über Generationen selbst gezüchtet und angebaut haben, müssen sie es nun teuer von Monsanto erwerben.

Greenpeace spricht von Biopiraterie: Große Konzerne beuten Wissen und Erfahrung von Drittstaaten aus. Die Herkunftsländer werden weder um ihre Zustimmung gebeten, noch am Gewinn beteiligt. Die betroffenen Pflanzen und Tiere dürfen für weitere Züchtungen nicht mehr eingesetzt werden.

Dadurch ist zukünftig auch die Artenvielfalt bedroht. Vereine wie Kokopelli, die sich für den Erhalt alter Obst- und Gemüsesorten einsetzen, sind den Konzernen daher ein Dorn im Auge.

Nach Auffassung von Greenpeace können Pflanzen und Tiere keine Erfindungen, sondern nur Entdeckungen sein. Entsprechend kann es dafür auch keine Patente geben. Tatsächlich gibt es eine Entscheidung der Großen Beschwerdekammer am Europäischen Patentamt aus dem Mai 2010.

Die Entscheidung besagt, dass konventionelle Zuchtverfahren nicht patentierbar sind. Die Ergebnisse dieser Züchtungen, also Pflanzen, Saatgut und Ernte werden gleichwohl für Patente zugelassen.

Es gibt aber auch ein moralisches Problem. Die Zahl der Patentanträge auf Leben steigt ständig an. Werden diese Patente erteilt, könnten zukünftig einige internationale gewinnorientierte Konzerne über einen Großteil der Ernährungsgrundlage der Menschheit verfügen. Lesen Sie meinen kostenlosen Report: „Die grüne Gentechnik-Lüge„, und wenn Sie genauso wütend sind wie ich, finden am Ende des Reports orschläge, was Sie konkret tun können.

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