Jahreswechsel — und ich sitze hier in der Tat und beantworte die Fragen der letzten Wochen: auf facebook, Xing, per email. Naja, ich versuche es zumindest, denn ich schaffe es sowieso nicht, allen zu antworten.

Nach der letzten Frage (soeben), musste ich erst mal (wieder) eine Pause einlegen. Aus der Praxis ist das ja nicht Neues, nämlich die Erkenntnis, dass das Leid der Menschen scheinbar unendlich sein kann.

Was erreichen mich da nicht für „Schicksalsbatterien“:

– Karpaltunnelsyndrom. Operation – Ja oder Nein? (Aus meiner Sicht fast immer nein, wenn die „richtige“ Therapie sofort eingeleitet wird).

– Spinalkanalstenose. Da hatte ich den Patient schon auf eine wirksame Therapie hingewiesen, Patient lässt sich dennoch operieren und fragt jetzt um Rat wegen Zystenbildung (epidurale Fibrose?) an der Wirbelsäule nach der OP. Aus meiner Sicht hätte er sich die OP sparen können. Aber: dann muss man schon bereit sein, „einiges“ herumzureißen. Operieren lassen kann man sich zur Not immer noch.

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– Gürtelrose; wenn die gleich richtig „alternativ“ behandelt wird, ist das eigentlich „ein Klacks“. Aber wenn die erst mit antiviralen Mitteln (Standard) und Schmerzmitteln, Salben usw. behandelt wird und die Schmerzen bleiben (was nicht selten ist) und dann noch Lähmungen dazu kommen: Herzlichen Glückwunsch.

Noch schlimmer wird es bei den Kindern und Jugendlichen:

– Skolioseoprationen mit Versteifung der gesamten Wirbelsäule – obwohl innere Organe noch gar nicht beeinträchtigt sind. Wäre eine tolle Option, wenn ich nicht 3 Verfahren kennen würde, die jede Art der Skoliose dauerhaft bessern würden. Dann braucht man auch den Rest des Lebens keinen Metallstab im Rücken herumzuschleppen. UND was ich bei den Skoliosekindern fast immer sehe: die hatten vorher in der Kindheit Brackets (die feste Zahnspange) bekommen. Aber statische Zusammenhänge werden bei den Zahnärzten generell anscheinend nicht gelehrt. Nicht zu fassen.

– Da „wacht“ eine Mutter entsetzt auf, dass Ihre Tochter jetzt Adalimumab (ein Biologikum) und MTX gegen juvenile Arthritis bekommen soll und fragt nach Alternativen. Ich kenne solche Fälle hinreichend aus der Praxis. Die Krankengeschichte der meisten Kinder liest sich dann wie das „Who is Who“ der klassischen Pädiatrie mit allen Therapien – „Antibiotika im Dutzend billiger“ und Impfungen natürlich inklusive;

– Ein anderes Kind wird mit Epstein Barr (Pfeiffersches Drüsenfieber) nach Hause entlassen; dazu: multiple Organschwellungen und nicht ganz optimalen Blutwerten (um es dezent auszudrücken); auch das ein gar nicht so seltener Fall. Aussage der Klinik: Wir können hier nichts mehr tun. Bei der ausgeprägten Immunschwäche des Kindes klar.

Ich will hier keinesfalls behaupten, dass ich alles besser weiß. Aber es fällt mir zunehmend schwerer, bestimmte Entwicklungen und Therapien so hinzunehmen, wie es sich derzeit abspielt. Mein Beiträge, wie im Jahresrückblick zusammengestellt (https://renegraeber.de/blog/eine-abrechnung-mit-2013/), sind da ja eigentlich nur „Andeutungen“ zu diesen Fehlentwicklungen. Ebenso wie in meinem Interview zur Alternativmedizin (zu lesen auf der Startseite von http://www.naturheilt.com/) – auch da deute ich ja nur ein paar Dinge an.

So langsam meine ich aber: Es reicht. Es reicht wirklich. Und die Naturheilkunde ist für mich in sehr vielen Fällen NICHT die Alternative. Es ist für mich das Mittel der ersten Wahl. Natürlich gibt es Grenzen. Aber es macht aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn, bei jedem Anflug einer ernsteren Erkrankung sofort (wieder) mit fliegenden Fahnen zur Schulmedizin überzulaufen – und wenn es nicht klappt, dann doch (wieder) die Alternativen zu „versuchen“. Ich weiß, dass das selbst einige meiner praktizierenden Heilpraktiker-Kollegen genauso machen.

Ja ich weiß, einige Leser werden mir sofort entgegnen: „Der hat gut reden!“. „Komm erst mal in mein Alter!“, bekomme ich dann auch öfter mal zu hören. Meine Antwort: „Da war ich schon.“ Wer nämlich die Geschichte meines Heilfasten Buches (http://www.gesund-heilfasten.de/heilfasten_anleitung.html) ein wenig mitbekommen hat, weiß, dass es mir vor meinem 30ten Geburtstag so schlecht ging, dass mir auch niemand in der Uniklinik helfen konnte – wie auch?

Die Cortison-Creme die ich mir morgens ins Gesicht schmierte, wirkte am Nachmittag schon nicht mehr. Von den Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, dem Haarausfall und den anderen Nettigkeiten will ich erst gar nicht berichten. Hätte ich damals nicht das Ruder in allen Bereichen buchstäblich „herumgerissen“ – ich möchte nicht wissen wie es mir heute ginge. Ich kann es mir nur ungefähr vorstellen, wenn ich ähnliche Krankengeschichten höre und die Patienten dazu sehe.

Deswegen sage ich „Nein-Danke“. Die „Standard-Medizin“ hat mich seitdem nicht mehr gesehen. Aber es war und ist ein langer Weg. Und ich behaupte nicht, dass dieser Weg leicht ist. Im Gegenteil. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, fehlt Vertrauen. Und dann nimmt man doch wieder das scheinbar „Bewährte“…

Warum schreibe ich das alles?

Weil ich der festen Überzeugung bin, dass es immer eine Lösung gibt. Und diese Lösung muss eine „natürliche“ Lösung sein, ansonsten ist es nur ein Abstellen von Symptomen. Ich möchte Ihnen Mut machen nach Alternativen zu suchen, nach Lösungen. Nach neuen Wegen.

Diese Wege sind manchmal nicht sofort offensichtlich – weil auf diesen Wegen nicht so Viele gehen. Noch nicht. Aber es werden mehr – das ist eine deutliche Tendenz, die ich in den letzten Jahren beobachte. Da erzählen mir auf einmal Menschen (von denen ich das gar nicht erwartet hätte), dass sie mit Yoga angefangen haben, Trennkost machen, morgens jetzt ein Budwig Müsli essen, Brottrunk und Leinöl trinken oder effektive Mikroorganismen…

Wissen Sie was? Wenn ich nicht diese Tendenzen sehen, hören und spüren würde: ich würde alle Internetseiten und Bücher einstampfen und nur noch meine Praxis und das Sportzentrum betreiben. Es gibt mehr als nur Hoffnung. Sehr viele Menschen lassen sich nicht mehr für blöd verkaufen und erkennen das „Spiel“ – das „Spiel“ mit dem ich ja (unter anderem) hier „abgerechnet“ habe: https://renegraeber.de/blog/eine-abrechnung-mit-2013/

2014 wird sehr interessant. Über viele Themen habe ich ja schon geschrieben – oftmals merke ich schon, dass ich mich wiederhole oder einzelne Artikel nur aktualisieren muss. Aber um ein Thema (zum Beispiel Schmerzen) umfassender zu behandeln, muss ich ausführlicher dazu schreiben, vielleicht auch Videos drehen und Seminare anbieten. Insofern freue ich mich schon auf das Neue Jahr. Vielleicht ist ja eine „Lösung“ für Sie dabei…

Ich wünsche Ihnen Alles Gute, viel Erfolg und Gesundheit und den Mut neue Wege zu gehen – und das nicht nur in 2014.

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