Es scheint wie ein Bühnenstück der übelsten Art: Ein Gentechnik-Konzern und der Tod scheinen in Indien einen Pakt geschlossen zu haben. Denn wenn man Berichten glauben darf, erfolgt seit geraumer Zeit „die größte Selbstmordwelle in der indischen Geschichte“ unter den Baumwollfarmern, die einen Pakt mit dem Gentechnik-Konzern Monsanto geschlossen hatten.
Grund für diese Tragödie ist der Verlust von Haus und Hof der Farmer, der für sie nicht nur eine Einkommensquelle darstellt, sondern Teil der eigenen Identität ist. So erfolgten über die letzten 16 Jahre mehr als 250.000 Selbstmorde von Farmern, die in die sogenannte „Vertrags-Falle“ geraten waren.
Da man solche Zahlen nicht einfach übersehen kann, entbrennt natürlich jetzt die Frage: Wer ist für dieses Desaster verantwortlich? Und die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: Die Selbstmörder natürlich! Klar, Monsanto hat niemanden zum Selbstmord aufgefordert und hat somit, nach eigenem Ermessen, nichts mit diesem Phänomen zu tun. So einfach kann man es sich machen…
Die Bauernfänger aus Amerika
Monsanto, Cargill, Syngenta etc. versuchen in der ganzen Welt ihr genetisch manipuliertes Saatgut loszuwerden – und das oft mit sehr fragwürdigen Mitteln. Während Europa sich noch quer stellt, ist in Indien die Rechnung voll aufgegangen.
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Hier hatte das genetisch manipulierte Marketing der Firmen 100-prozentigen Erfolg mit der Verbreitung von – naja, nennen wir es mal „kreative Wahrheiten“. Denn mit Hilfe von Funk und Fernsehen und Persönlichkeiten des öffentlichen indischen Lebens wurde massiv für die Einführung von genetisch manipulierter Baumwolle z.B. geworben.
Den Farmern wurde vorgeschwärmt, dass die genetische Baumwolle viel, viel, viel ertragreicher wäre, dass der Farmer auf der anderen Seite des Bergs schon seit 2 Jahren Millionär ist (das ist natürlich eine absolute Übertreibung von mir) und dass alles viel einfacher wäre mit der Bt-Baumwolle usw.
Legoland in Indien? Natürlich weiß jeder Marketingfachmann, dass die einfachen Bauern in Indien so etwas glauben. Sie glaubten einfach dem Legoland-Gewäsch und fielen prompt drauf rein. Denn was ihnen nicht erzählt wurde, bevor sie den Vertrag mit Monsanto und Co. unterzeichneten, scheint zu sein, dass sie für teures Geld jährlich neues Saatgut kaufen mussten.
Sie gingen davon aus, dass sie nach alter Tradition einen Teil der Ernte als Saatgut für das nächste Jahr aufheben und verwenden konnten. Aber das war vertraglich nicht erlaubt! Also mussten sie in den sauren Apfel beißen und das Saatgut jährlich zu einem Preis kaufen, der zwischen 4 und 10 mal höher war als der von traditioneller Baumwolle. Dazu gesellte sich noch der Umstand, dass die Bt-Baumwolle deutlich mehr Pestizide verlangte, bis zu 13 mal mehr als bis dahin üblich, um nicht zu erkranken. Die Rechnung lautet daher:
Mehr Pestizid = mehr Unkosten = geringere Einnahmen unter dem Strich
Das gleiche gilt auch für den Dünger, der großzügiger bei der Bt-Baumwolle eingesetzt werden muss als bei normaler Baumwolle. Und zu schlechter Letzt – der Todesstoß sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes – waren die Erträge der Bt-Baumwolle, die nicht annähernd so hoch waren wie die der traditionellen Baumwolle.
Hatte Monsanto noch versprochen, dass jährlich mit einer Ernte von 1500 Kilogramm zu rechnen ist, malte die Realität ein gründlich anderes Bild: Die Farmer ernteten durchschnittlich gerade einmal 300, maximal 400 Kilogramm. Grund dafür ist die fast zwingende Voraussetzung einer künstlichen Bewässerung, denn Bt-Baumwolle braucht sehr viel mehr Wasser als die normale Baumwolle.
Da aber die überwiegende Zahl der Baumwollfarmen keine Bewässerung aufweist und sich nur auf Regenfälle verlässt, war es nur logisch, dass die Erträge schrumpften – ein weiterer Aderlass in der Bilanz.
Zu guter Letzt mussten die Farmer Kredite aufnehmen, um das teure Saatgut und die nicht billigen Pestizide von Monsanto zu beziehen. Pestizide aus anderen Quellen können bei der Bt-Baumwolle nicht eingesetzt werden, da die genetische Manipulation seitens Monsanto so ausgelegt ist, dass die Bt-Pflanze nur das Monsanto-Pestizid überleben kann, und kein anderes.
Prima Falle!
Mehr Pestizide als unter normalen Bedingungen und dann auch nur das eine!
Unter diesen Voraussetzungen lässt sich leicht ausrechnen, wann ein Farmer so weit verschuldet ist, dass er vollkommen mittellos ist und damit nicht mehr in der Lage sein wird, neues Saatgut usw. zu erwerben. Er kann dann seine Schulden nur noch mit der Abtretung seines einzigen Besitzes begleichen, sein Land und alles, was dazu gehört.
Danach hat er dann vielleicht keine Schulden mehr, aber er ist vollkommen „nackt“, ohne Einkommen, ohne Bleibe, nichts, rein gar nichts. Sein Land und Haus, das seit Generationen seine Heimat für ihn und seine Familie gewesen ist und Teil seiner Identität ausmachte, gehören ihm plötzlich nicht mehr.
Alles, wofür Generationen gearbeitet haben, verpufft lautlos in der Luft. Was kann ein indischer Baumwollfarmer wohl in dieser Situation noch machen? Hartz-4 beantragen? Sich umschulen lassen auf Traktor- oder Gabelstaplerfahrer? Nichts kann er machen. Für ihn gibt es keine Zukunft. Also geht er den letzten Schritt…
Indiens genetische Revolution
Bei solch monströsen Selbstmordraten taucht sofort der Gedanke auf, dass hier auch ebenso monströse Verhältnisse für diesen Umstand verantwortlich sind. Dies ist in der Tat der Fall. Die sogenannte „grüne Revolution“ in den 1960er und 1970er Jahren war verbunden mit einer ökonomischen Bevorzugung der Mittelschichten, was Unterstützungsgelder für die Landwirtschaft signifikant kürzte. Gleichzeitig erfolgte eine stetige Preissteigerung bei Saatgut, Dünger, Pestiziden und anderen Notwendigkeiten für den Farmbetrieb.
Doch damit nicht genug: Die Preise für landwirtschaftliche Produkte verfielen in dem selben Maße, wie die Ausgaben sich erhöhten. So erhielt der Baumwollfarmer 1994 noch 1,10 Dollar pro Pfund roher Baumwolle. Im Jahr 2006, also 4 Jahre nach Einführung der Bt-Baumwolle im indischen Markt, erzielte das gleiche Pfund nur noch einen Betrag von mageren 54 Cent, also weniger als die Hälfte.
Insgesamt verlieren die indischen Farmer jährlich 26 Milliarden Dollar aufgrund von fallenden Preisen. Dies ist der Grund, warum vielerorts die Farmer schon damals gezwungen waren, für Wucherzinsen Darlehen aufzunehmen und sich zu verkaufen.
Ein weiterer Nagel im Sarg des Farmbetriebs war der Trend, weg von der Mischkultur und hin zur Monokultur zu gehen. Letztere ist mit verantwortlich für die Auslaugung des Bodens und damit für immer schlechter werdende Erträge. Kein Wunder also, warum deswegen immer mehr Dünger zum Einsatz kam.
Aber mehr Dünger heißt mehr Kosten. Monokulturen sind auch bekannt für ihre signifikant erhöhte Anfälligkeit für Erkrankungen. Lösung dieses Problems: Mehr Chemie gegen mögliche Erreger, wie z.B. Pestizide. Auch hier wieder ein fetter Unkostenbeitrag für den Farmer.
Die Abhängigkeit von der Natur und die eingeschränkten Wasserreserven, auftretende Dürren (bzw. keine ausreichende Regenfälle) und daraus resultierende fehlende bzw. mangelhafte Bewässerung sorgen für einen ebenso mangelhaften Ertrag für die Farmer. Grund für die Tendenz zu weniger Niederschlag sind die klimatischen Veränderungen. Nur etwa 10 Prozent der Baumwollbetriebe haben eine effiziente Bewässerung.
Die indische Regierung hatte wenig Interesse, wenigstens diesen Umstand zu verbessern helfen. Die dazu notwendigen Gelder wurden für die Entwicklung der indischen Mittelschicht (und den Bau von Atombomben) ausgegeben. Vor diesem Hintergrund kamen natürlich die Heilsbotschaften à là Monsanto (s.o.) besonders gut an. So hatten die Geier, die über die dahin siechende indische Landwirtschaft kreisten, leichtes Spiel, diese von der rosa-roten Gentechnik zu überzeugen.
Heute wissen wir, dass für die indische Landwirtschaft das Hantieren mit der genetischen Bombe den „Monsantod“ bedeutet, den bisher bereits mehr als 250.000 Menschen gestorben sind.
Weitere Informationen zum Thema
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6. April 2015 um 10:22
Monsantos und seine Gentechnik- Abhängigkeit: danke für diesen hervorragenden Beitrag.
das ist harter Tobac für die einfach gestrickten Menschen!
kann es sein, dass man so belogen wird? kann es sein. dass man von den Profiteuren so dreist belogen wird?
ja, wenn es um so viel Geld geht, wist stets der Teufel mit dem Geld beteiligt!!!
Wer die Offenbarung des Johannes liest, weiß jetzt erst, was er meint.: Die Drangsal der Endzeit.
Wer ist Besitzer der Weltbank? Aha, das kann man recherchieren. Aber , wer nimmt denn da im letzten Hemd was mit? Ja richtig : Die Reichen haben da ja sicher schon eine lösung; können sich sicher auf dem Mars ansiedeln!!!
und Wer abhängig ist vom Geld hat sicher noch mehr Angst vor dem Geldgeber und seiner Rechtsvertretung.
die armen Pharmer – die arme Menschheit!!!
sie bekommen teures Gift als Arznei getarnt.