Autismus wird, neben dem Asperger-Syndrom und PDD-NOS (Pervasive developmental disorder – not otherwise specified) zu den Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) gezählt.
Bei der Erkrankung handelt es sich um eine angeborene Störung der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung des Gehirns, deren Ursache bis heute nicht vollständig geklärt ist. Betroffene zeigen vor allem ein auffälliges Sozialverhalten…
Vitamin D (Vitamin D3, Cholecalciferol) beeinflusst die Synthese von Serotonin, Oxytocin und Vasopressin. Dies sind Hormone, die für die Ausprägung des Sozialverhaltens von Menschen eine Rolle spielen. Das durch Vitamin D aktivierte Enzym Tryptophan-Hydroxylase 2 wandelt L-Tryptophan im Gehirn in Serotonin um und führt so zu einem gesteigerten Serotonin-Spiegel.
Im Gegenzug wird die Serotonin-Menge (durch Blockierung der Tryptophan-Hydroxylase 1) im restlichen Organismus verringert, ein durchaus erwünschter Prozess, da ein zu hoher Spiegel entzündungsfördernd wirkt.
Ein Mangel an Serotonin äußert sich bei Betroffenen u.a. durch Gereiztheit, Depressionen, Schlafstörungen, Angstzustände, zwanghafte Verhaltensmuster oder auch gesteigerte Suchtgefahr. Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung weisen einen niedrigen Spiegel an Vitamin D sowie an Serotonin im Gehirn auf, während Serotonin im restlichen Organismus erhöht ist.
Dieses Phänomen zeigt sich vermehrt bei Jungen, da Östrogene bei Mädchen einen positiven Effekt auf den Serotonin-Spiegel im Gehirn haben können.
Mit einer ausgewogenen Ernährung (z.B. mit fettem Fisch) sowie durch regelmäßigen Aufenthalt im Sonnenlicht erhält der menschliche Körper (durch Synthese aus 7-Dehydrocholesterol) Vitamin D, allerdings nur, wenn der Sonnen-Einfallwinkel stimmt. Der L-Tryptophan-Spiegel kann z.B. über die Aufnahme von Spinat oder auch Spirulina (Algenart) gesteigert werden und so die Serotonin-Konzentration im Gehirn erhöhen.
Auch Sojabohnen werden gerne empfohlen, aber ich rate von Soja eher ab. Mehr dazu im Beitrag: Soja – Warum ich das lieber nicht essen würde.
Vitamin B6, Magnesium, Eisen, Folsäure und Omega-3-Fettsäuren unterstützen ebenfalls die Bildung von Serotonin. Diese sind u.a. in verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.
Fazit
Seit Jahren untersuchen Wissenschaftler, inwieweit Vitamin D und Tryptophan in Verbindung mit der Entstehung einer ASS stehen könnte. Bewiesen scheint zu sein, dass Autisten häufig unter einem Mikronährstoffdefizit leiden. In über 70 Prozent der an einer ASS erkrankten Kinder liegt eine Verminderung der T-Zellen (verantwortlich für die Immunabwehr) vor.
Durch die Gabe von Vitamin D, sowie einen regelmäßigen Aufenthalt im Sonnenlicht, können sowohl die T-Zellzahl als auch der Oxytocin-Spiegel angehoben werden. Zu der Sache mit dem Vitamin D und dem Sonnenlicht, lesen Sie bitte mein Buch zur Vitamin D Therapie, denn Sonne ist nicht gleich Sonne. Und zur Dosierung mit Vitamin D sagt auch fast jeder etwas anderes…
Sicher scheint auch zu sein, dass eine Erhöhung von Serotonin und Oxytocin (im Gehirn), sich positiv auf das Sozialverhalten auswirkt, was als weiterer Hinweis für einen Zusammenhang von Vitamin D, Tryptophan und einer Autismus-Spektrum-Störung gewertet werden kann.
Wenn man jetzt noch die Sache mit der Darmflora berücksichtigt, dann hätte man meiner Meinung nach sehr gute Therapieoptionen für Autismus-Patienten. Mehr dazu in meinem Beitrag: Autismus durch gestörte Darmflora.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
18. März 2015 um 02:27
Hallo Herr Gräber. Auch ich leide unter Vitamin D – Mangel. Mein Wert liegt bei 3,2 ng/l. Mir geht’s gar nicht gut. Leide auch an Depression. Mir fehlt immer noch Antrieb, die Stimmung könnte besser sein und ich bin nur müde. Schlafe teilweise schlecht. Und hab Ausschlag mit extremem Juckreiz. Kortisonsalbe hilft nicht und ich mag sie auch nicht. Leide unter Appetitlosigkeit und wiege nur noch 50 kg bei 1,65m. Kann das alles am Mangel liegen?? LG Bianca
Antwort des René-Gräber-Redaktionsteams
Aus der Ferne ist es schwierig, eine gesicherte Diagnose abzugeben. Wissen Sie denn, woher der Vitamin D-Mangel herrührt? Oftmals sind die „Vitaminräuber“ im Körper nicht nur auf eine Substanz beschränkt. Vielleicht fehlt ja auch Eisen, Zink oder Folsäure? Viele wichtige Informationen zum Vitamin D finden sich in diesem Artikel: http://vitalstoffmedizin.com/blog/die-zwei-vitamin-d-probleme/
René Gräber hat zum Thema „Vitamin D“ auch ein E-Buch veröffentlicht: http://renegraeber.de/vitamin-d-therapie.html
Viele Grüße!
20. März 2015 um 11:59
Leider ist L-Tryptophan nicht die umfassende Lösung. Bei vielen führt die Zufuhr zu Schwindel und oder Infektanfälligkeit.
Die Neurophysiologie ist leider erst ganz am Anfang.
25. April 2015 um 13:28
der VD3 Wert ist bei meiner Tochter 15 bei 140, gegen ihre Depression hat es nicht geholfen. Wir überlegen GcMAF zu versuchen. Die Blutwerte sind gut, Infusionen kommen für sie nicht in Frage, schlucken kann sie auch nix. Durch Magnetfeld ist sie etwas vitaler geworden. Bei mir wurde 1 Jahr alles aufgefüllt, so dass die Schulmedizin den Kopf schüttelt, mein diffuser Haarausfall ist geblieben.