„Esoterik“ ist heute kein Begriff mehr. Es ist ein Etikett. Und Etiketten klebt man selten, um zu verstehen – sondern um abzugrenzen, einzuordnen, notfalls auch abzuwerten. Wer so etikettiert, stellt sich fast immer über den anderen. Das ist kein neues Muster, aber eines, das in den letzten Jahren erstaunlich aggressiv geworden ist.
Seit den Weihnachtsgrüßen 2020 höre ich diese Frage öfter: Ob ich nun auch „unter die Esoteriker“ gegangen sei. Meist schwingt dabei kein echtes Interesse mit, sondern ein unausgesprochener Vorwurf. Der Vorwurf, dass man sich von der Wirklichkeit verabschiedet habe – oder so ähnlich. Dabei lohnt es sich, einmal kurz innezuhalten und zu fragen: Glaubt ihr wirklich die Wirklichkeit zu kennen? Also das was wirkt? Wovon reden wir hier eigentlich?
Der folgende Beitrag ist eine Einladung, Begriffe wieder zu entwirren, statt sie als Kampfmittel zu benutzen. Und vielleicht auch, sich eine einfache, aber unbequeme Frage zu stellen: Wer bestimmt eigentlich, was als „vernünftig“, „wissenschaftlich“ oder „solidarisch“ gilt – und warum?
Los geht´s.
Die Exoterik
Zum Begriff der Esoterik möchte ich mit dem Gegenteil beginnen: der Exoterik.
Die Exoterik ist das Weltbild welches heute bei den meisten Menschen als „wissenschaftlich“ gilt. Kurz gesagt: Es gibt einen Beobachter (mich) der die Vorgänge auf der Welt deskriptiv betrachtet. Alle Versuche und Studien basieren auf dem exoterischen Weltbild, das als allgemeingültig von einer großen Zahl der Menschen als „wahr“ angenommen wird. Man sieht das sehr gut an der derzeitigen Situation: fast alle Politiker und deren zitierte Wissenschaftler sind Exoteriker.
Menschen die an Gott glauben und / oder zum Beispiel Erleuchtung suchen (z.B. die letzte Stufe des Yoga erreichen wollen, gemäß des Yogasutra nach Patañjali), sind „eigentlich“ Esoteriker.
Das Konzept der Erleuchtung ist selbstverständlich auch Bestandteil der christlichen Lehre, ebenso das Konzept der Auferstehung und der Wiedergeburt. Allerdings haben die Religionsinstitutionen in den letzten 2000 Jahren die „offizielle Lehre und die Symbole mehrfach verändert.
Beispiele: Die Streichung bestimmter Schriften aus dem Neuen Testament. Man sehe sich dazu auch mal an, was z.B. im ersten vatikanischen Konzil beschlossen wurde. Zur Symbolik ein Beispiel: Das Symbol der Christen war seit Beginn der Fisch. Was noch weniger Christen wissen: das altgriechische Wort „Fisch“ (Ichthus) ist eine Zusammensetzung der Glaubensbotschaft: I= Jesus, ch= Christos (der Gesalbte), th=Theou= (des) Gottes, u/ü= üios (Sohn), s= Soter= (Retter/Heiland).
Erst seit dem 13. Jahrhundert soll es das Kreuz sein, als Symbol der Qualen die Christus bei der Kreuzigung erfahren hat. Aber wollen und sollen wir uns mit den Qualen Christi identifizieren? Oder war seine Lehre eher eine andere? Als Antwort darauf stelle ich die Frage: Warum feiern wir Ostern und Pfingsten?
Die Gründe für diese „Änderungen der reinen Lehre Christi“ sind aus der Geschichte ganz klar abzulesen. Und diese Umdeutungen im Sinne von Herrschaft gibt es im Laufe der Geschichte immer wieder. Das Gefühl zahlreicher Menschen in unserem Land, dass genau dies seit Corona ebenfalls (wieder) geschieht ist vorhanden. Diese Menschen werden als „Verschwörungsteoretiker“, als „Asoziale“ und auch als „Esoteriker“ diffamiert.
Übrigens: In meinem kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ schreibe ich vor allem zur praktischen Naturheilkunde – auf „exoterischer Ebene“ – wenn Sie das interessiert:
Das bringt uns zurück zum Begriff, beziehungsweise dem Konzept der Esoterik.
Worum geht es in der Esoterik?
Grob gesagt („Profis“ mögen mir das nachsehen): In der Esoterik steht alles miteinander in Verbindung – letztlich mit dem ganzen Universum. Das ist übrigens etwas, was die Physik mittlerweile gut belegen kann. Beispiel: Es gilt mittlerweile, dass der Beobachter sich vom beobachteten Objekt nicht trennen kann. Das ist mittlerweile eine allgemeingültige Erkenntnis, selbst der „Exoteriker“.
Esoterik: zwischen uns und der „wahren Welt“ befinden sich mehrere „Schleier“, die der Einzelne aber nicht (oder noch nicht) durchschauen kann. Im Laufe des Lebens lüften sich (je nach Erkenntnisstreben) mehrere dieser „Schleier“. Das ist übrigens das, was letztlich Platon auch in seinem Höhlengleichnis beschreibt.
Und jetzt kommt das Problem:
Es kommt immer darauf an, mit wem man sich in welcher Situation unterhält.
Und je nachdem erhält man auch die entsprechenden Antworten. Diese (vermeintliche) „Konfrontation“ findet seit einigen Jahren ziemlich heftig statt.
Beispiel: Wir haben ein Immunsystem und jeder Mensch könnte / konnte mit dem Corona-Virus fertig werden, was uns die (exoterische) Studienlage auch zeigt, denn über 80% der Infizierten bekommen keine oder kaum Symptome.
Statt das eigene Immunsystem zu stützen und zu fördern (Prinzip der Naturheilkunde) werden von den „Offiziellen“ nur fehlende Medikamente gegen das Virus postuliert und dass nur eine Impfung „retten“ könnte UND (Achtung!) wieder ein „normales Leben“ ermöglichen könne. Solche Aussagen beinhalten eine massive Umdeutung der bisherigen Lebenswirklichkeit der allermeisten Menschen in unserem Land. Die allermeisten Menschen scheinen dies auch gar nicht wahrzunehmen und die meisten Menschen wollen es wahrscheinlich auch gar nicht.
Die Corona-Zwangsmaßnahmen und die Impfung bekommen quasi den Status der „Unfehlbarkeit“, was mich u.a. an das erste vatikanische Konzil erinnert. Kritiker dieser offiziellen „Lesart“ wurden stigmatisiert und gegängelt.
Das Positive an der „Corona-Situation“ (soweit man dieser „Situation“ etwas Positives abgewinnen kann oder will): es findet ein massiver Diskurs in fast allen Gesellschaften unserer Erde statt, was der „richtige“ Weg sei.
Und dabei ist nicht nur Corona gemeint, denn es geht ja um viel mehr. Lieferketten, Arbeitsbedingungen, Lebensweisen und (ganz klar) um Leben und Tod.
Die klassischen Religionen und deren Vertreter haben mehr oder weniger „abgedankt“ – zumindest in Deutschland (siehe Schließung der Kirchen, Singverbot, usw.). Freundschaften und Beziehungen werden auf eine massive Probe gestellt.
Letztlich muss jetzt jeder seine „Gretchenfrage“ beantworten – ob er will oder nicht.
Wer es nicht will, für den wird diese Frage beantwortet, womit jeder eine massive Fremdbestimmung für sich und sein Leben akzeptiert. Die Mehrheit der Deutschen scheint diese massive Fremdbestimmung willig (selbstverständlich im Namen der Humanität und Nächstenliebe) zu akzeptieren. Die offiziellen Botschaften die von 2020 bis 2023 vermittelt wurden (und immer noch werden), bedienen diesen „Schleier“ massiv, wie zum Beispiel „Impfen ist Liebe“. Dabei ist die Nächstenliebe ja gerade einer der Grundpfeiler der Christen.
Ein letztes Wort noch: ich erwähnte eben die „Gretchenfrage“. Die Gretchenfrage wird Faust von Margarete in Goethes „Faust“ gestellt. Warum wird wohl Faust immer noch an vielen Schulen gelesen? Weil im Faust die wesentlichen Fragen unserer Daseins gestellt werden. Und nicht umsonst gilt Faust als das Meisterwerk von Goethe und als ein Klassiker der Weltliteratur.
Nachdem ich mich jetzt hier einmal etwas „erklärt“ habe, werde ich mich weiterhin auf die „exoterische Ebene“ begeben und erlaube mir weiterhin die Absurditäten des klassischen Medizinwesens darzulegen, sowie auf die Alternativen und Möglichkeiten der Naturheilkunde zu verweisen. Denn das ist die Ebene auf der sich die meisten Menschen derzeit befinden.
Für die anderen „Ebenen“ (Schleiervarianten) findet ihr ebenfalls zahlreiche „Lehrer“. Jemand der meines Erachtens ziemlich am „Ende aller Schleier“ angekommen ist, bzw. aus der Höhle draußen war (siehe Platons Höhlengleichnis) ist Neal Donald Walsch.
Und jemand der sicher dort war (und noch deutlich weiter) war der Zimmermann aus Galiläa, dessen Geburt wir über drei Tage lang jedes Jahr feiern (inklusive Geburtstagsgeschenken) – nämlich gerade jetzt. Dass manche selbst Jesus Christus als „Fake“ einstufen (dass er nie gelebt habe, usw.) ist nur ein weiteres bezeichnendes Beispiel für die massive „Verschleierung“ der Wirklichkeit.
Sehr viele Menschen leben derzeit in Hass, Wut und Angst. Hier möchte ich euch die Worte des Evangelisten Lukas (Weihnachtsevangelium) mitgeben:
„Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht. Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids […].“
In diesem Sinne wünsche ich euch allen: Frohe Weihnachten!
Übrigens: In meinem kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ schreibe ich vor allem zur praktischen Naturheilkunde – auf „exoterischer Ebene“ – wenn Sie das interessiert:
Diesen Beitrag hatte ich das erste Mal am 25.12.2020 veröffentlicht. Ich habe diesen am 20.12.2025 etwas überarbeitet (Einleitung) und geringfügig der derzeitigen Situation angepasst.




