So richtig einen Reim auf die derzeitige Situation kann sich wohl immer noch keiner machen.
Da wollen einerseits die Volkswirte führender Finanzinstitute ihre Prognosen für die zweite Hälfte 2009 und für 2010 erhöhen (wie die Welt am Sonntag berichtete), andererseits ist zu lesen, das die Bundesregierung überlegt Zwangshilfen für die Banken einzuführen.
Zwangshilfen für Banken?
Alleine so eine Meldung hätte letzten Sommer auf der Titelseite jeder Tageszeitung gestanden. Jetzt liest man so etwas nur in der Randnotiz im Wirtschaftsteil.
Bei den Zwangshilfen über die „nachgedacht“ wird geht es darum, ähnlich wie in den USA und Großbritannien, notfalls den Banken auch staatliche Hilfen „aufzuzwingen“.
Die Politiker fürchten nämlich, dass die Banken im Herbst kaum noch in der Lage sein könnten Kredite an Unternehmen zu vergeben. Und somit könnte der Fall eintreten, dass die Finanzierung der gesamten Wirtschaft zusammenbricht.
Was das bedeutet führe ich jetzt lieber nicht weiter aus… Es zeigt aber: die Finanzkrise ist noch lange nicht überwunden! Es kann und muss immer noch mit dem Schlimmsten gerechnet werden.
Heute lese ich unter anderem, dass der die für die US Wirtschaft bedeutende Finanzierer CIT seine drohende Insolvenz nur in allerletzter Minute abwenden konnte.
CIT hat mit seinen Gläubigern einen Notkredit in Höhe von drei Milliarden Dollar ausgehandelt. Dabei hatte CIT bereits 2,3 Milliarden aus dem staatlichen Bankenrettungsprogramm erhalten. Weitere Kredite wollte die Regierung anscheinend nicht gewähren.
Zuletzt dominierten ja noch Hoffnungen auf eine Besserung in der Branche: vor allem nach den Quartalszahlen der Deutschen Bank im 1. Quartal und den Zahlen von Goldmann Sachs vor kurzem – bei denen sich alle verwundert die Augen rieben, wie das angehen könne.
Die nächste Frage, die ich bereits seit über einem Jahr stelle:
Wer soll den die Staatsanleihen kaufen?
Mal im Ernst: wollen Sie Ihr Geld jemandem anvertrauen der eigenlich Pleite ist?
Nicht wirklich.
„Rohstoff- und Aktienkurse sind merklich gestiegen, denn Anleger ziehen ihr Geld aus US-Staatsanleihen ab und pumpen es in andere Märkte“ schreibt Spiegel ONLINE (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,637086,00.html).
Aber für diese Erkenntnis brauche ich keine Börsenexperten – das ist für mich eine klare Schlussfolgerung. Genauso Bundesschatzbriefe der deutschen Regierung. Italien und Griechenland dürften über kurz oder lang sowieso Probleme mit den Anleihen bekommen.
Wer soll die Anleihen den kaufen?
Nun, ein einfacher Weg wäre: der Staat kauft seine eigenen Anleihen 🙂 Darauf wird es hinauslaufen müssen…
6. August 2009 um 20:01
Recht gut geschrieben, kann man darüber noch mehr erfahren?