„Grüne Gentechnik ist sicher“ – von Wegen!

Über die Sicherheit des genmanipulierten Sicherheitskonsenses

Die Befürworter der Gentechnik werden nicht müde, uns hypnotisierungsartig zu versichern, dass die Produkte der Gentechnik absolut unbedenklich sind – und noch dazu ein Segen der Menschheit. Ähnlich wie bei der Kritik der Homöopathie, bei der mit einem Wisch diese Therapieform vom Tisch gefegt wird, wird bei der Gentechnik mit einer ähnlichen Wischbewegung diese Form der Lebensmittelerzeugung als eine neue und sichere Alternative auf den Tisch gezaubert.

Während die Befürworter, Politiker und Lobbyisten sich alle Mühe geben, ihr „Big Business“ zu etablieren, rührt sich Widerstand in der „gemeinen“ Bevölkerung. Aber die sind ja bekannt dafür, dass es sich hier in der Regel um „dumme Bauern handelt, die nicht essen, was sie nicht kennen“.

Für diesen Bauerntyp der Bevölkerung ist dann die Beschwörungsformel gedacht, mit der man diesen Leuten unterschwellig die Idee der Gentechnik schmackhaft macht: Gentechnik ist gut, Gentechnik löst das Hungerproblem, Gentechnik ist sicher, Gentechnik rettet die Menschheit vor dem Untergang und so weiter.

Wie weit diese Industrie geht mit ihren skrupellosen Lügen und Behauptungen, das habe ich bereits in einigen Beiträgen zu verdeutlichen versucht, wie zum Beispiel unter:

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Die wissenschaftliche Ablehnung der wissenschaftlichen Sicherheitsbeweise

Am 21. Oktober 2013 gab es eine Stellungnahme der „European Network of Sientists for Social und Environmental Responsibility“ (ENSSER – http://www.ensser.org/increasing-public-information/no-scientific-consensus-on-gmo-safety/), in der merkwürdige Dinge zu lesen waren.

Da gab es zuerst die niederschmetternde Überschrift zu lesen, die lautete: „Kein wissenschaftlicher Konsens über die Unbedenklichkeit gentechnisch veränderter Organismen“.

Wie bitte? Kein Konsens?

Wenn man sich die Liste der Wissenschaftler, die diese Stellungnahme unterzeichnet haben, ansieht, dann darf man überzeugt sein, dass es sich hier nicht um Kunst-, Geschichts- oder ähnliche Wissenschaftler handelt. Nichts gegen diese Wissenschaftler. Aber deren Expertise liegt eindeutig nicht auf dem Gebiet der Naturwissenschaften.

Dagegen sind die Unterzeichnenden allesamt Leute „vom Fach“. Wer also meint oder versucht, diesen Leuten irgend eine politische oder ideologische Verstrickung anzudichten und deren Kompetenz in Zweifel zieht, wird sich schnell eines anderen belehren lassen müssen. Hier sprechen genau die Experten, die laut offizieller Ideologie die Gentechnik als sicher definiert haben sollen. Nur hier sprechen diese Experten selber und werden nicht von Politik und Interessenverbänden (falsch) zitiert.

Und was meinen diese Experten, wenn sie sagen, dass es diesen (erfundenen) Konsens nicht gibt? Der einführende Satz zerschlägt den erfundenen Konsens und die Ideologie der gentechnischen Sicherheit:

Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Ärztinnen und Ärzte und Experten aus Disziplinen, die relevant sind für die wissenschaftliche, rechtliche, soziale Bewertung gentechnisch veränderter Organismen und deren Sicherheitsaspekte, weisen wir die Behauptungen von Entwicklern von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen und einigen Wissenschaftlern, Kommentatoren und Journalisten entschieden zurück, es gebe einen ´wissenschaftlichen Konsens´ über die Unbedenklichkeit von gentechnisch veränderten Organismen.

Sie bezeichnen die Behauptung, es gebe diese einhellige Meinung einer sicheren Gentechnik, als irreführend und gefährliche Verharmlosung der realen und kontroversen Diskussion dieses Themas. Eine solche Verharmlosung fördert den laschen Umgang mit gentechnischen Produkten und deren gesetzlichen Bestimmungen.

Ohne es direkt auszusprechen, deuten die Wissenschaftler hier an, dass dies ein nicht unerwünschter Effekt einer solchen Behauptung seitens der Befürworter der Gentechnik ist: Je mehr alle glauben, dass die Gentechnik sicher ist, umso schneller und unproblematischer werden die gentechnischen Produkte abgesegnet und zugelassen. Und wenn man die anderen Bauern noch dazu bringen kann, an die genmanipulierte Heilsbotschaft zu glauben, dann kann dem Milliardengeschäft nichts mehr im Wege stehen.

Aber die Studienlage zeigt doch eindeutig den Wert der Technologie, oder?

In den oben genannten Beiträgen von mir habe ich ein paar Studien zitiert, die das genaue Gegenteil von dem zeigten, was die genetischen Wissenschaftler behaupteten. In der hier vorliegenden Stellungnahme der ENSSER-Wissenschaftler schlagen die Unterzeichnenden ähnliche Töne an.

Sie schreiben, dass Fütterungsstudien häufig als Nachweis für die Sicherheit beziehungsweise Unbedenklichkeit der genmanipulierten Futtermittel dienen sollten. Nur bei genauerem Hinsehen muss man feststellen, dass es signifikante Unterschiede gibt zwischen normal versorgten Versuchstieren und mit gentechnisch verändertem Futter versorgten Tieren.

Die mit genetisch veränderten Nahrungsmitteln versorgten Tiere zeigten signifikante Anomalien auf, die von den Befürwortern der Gentechnik jedoch immer wieder als nicht relevant interpretiert werden. Schon oder spätestens hier fängt die Frage nach dem wissenschaftlichen Konsens an zu bröckeln.

Dazu kommt, dass es stringente Studien mit sauberen Design fast nicht gibt. Das heißt, dass eine Studie gemacht wird, zum Beispiel als Fütterungsstudie, bei der eine Gruppe von Versuchstieren mit gentechnisch modifiziertem Futter versorgt wird und eine weitere Gruppe von Tieren als Kontrollgruppe gentechnikfreie Nahrung erhält.

Die wenigen Studien, die so ausgelegt sind, zeigen zu allem Überfluss signifikante Vergiftungserscheinungen bei den Gen-Futter-Tieren. Das war jedoch kein Grund, dieser Beobachtung gezielt nachzugehen und deren Ursache zu klären. Statt dessen verschwanden die Ergebnisse in der Schublade X und man sang weiter das Legolandlied vom der schönen, sicheren Gentechnik.

Epidemiologische Studienlage

Es gibt keine epidemiologische Studien, die die möglichen Effekte solcher Nahrungsmittel auf die menschliche Gesundheit untersucht hätte. Die einzige „pseudo-epidemiologische“ Erkenntnis ist, dass „Billionen von Mahlzeiten“ in den USA, dem Mutterland der genetischen Veränderungen, verzehrt worden seien und noch keiner tot vom Stuhl gefallen wäre.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ähnlich ausgerichtete Aussagen über Heilpflanzen und Heilpilze  jedoch nicht gelten (siehe auch „Heilpilze auf der Abschussliste der Pharmaindustrie„), obwohl diese nicht erst seit Erfindung der Gentechnik verzehrt werden, und nicht nur in den USA, sondern seit Jahrtausenden in der gesamten Welt. Aber ein Trillionen-facher Verzehr von alternativen Medikamenten = gesunden Nahrungsmitteln seit Menschengedenken bleibt dennoch suspekt, weil die nämlich der direkte Konkurrent der gentechnisch veränderten Nahrungsmittel sind.

Dazu kommt noch, dass die amerikanische Art der praktischen Epidemiologie überhaupt keine Aussagen zulässt, da hier keine einheitliche Ernährung mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln erfolgt, sondern es auch in den USA Gentechnik-Gegner gibt, die versuchen, sich gen-frei zu ernähren.

Ein weiterer Punkt ist, dass es keine Kennzeichnungspflicht in den Staaten gibt und somit keinen Anhaltspunkt, ob man sich nun konservativ-genfrei oder fortschrittlich-gentechnisch ernährt. Die Ergebnisse aus den Beobachtungen eines solchen „Versuchskollektivs“ ist bestenfalls Spekulation. Das Lesen aus dem Kaffeesatz oder würfeln scheint hier genau so zuverlässig zu sein. Die ENSSER-Wissenschaftler verwehren diesen Aussagen jedenfalls jede wissenschaftliche Grundlage.

Auch die Behauptungen, dass offizielle Institutionen und anerkannte Fachgremien sich für die Sicherheit der Gentechnik ausgesprochen haben, lässt sich oft schnell relativieren. Ein Expertenkreis der Royal Society of Canada kritisierte in ihrem Bericht die Haltung der kanadischen Regierung bezüglich Gentechnik und gentechnisch veränderter Ernährung. Also auch hier ist nichts vom vielbeschworenen Konsensus zu sehen… Die Experten hier befürchteten mit der Einführung neuer Gene eine drastische Zunahme an neuartigen Allergien – als ob wir davon nicht schon genug hätten.

Ein besonders vernichtendes Beispiel aus dieser Stellungnahme ist die Veröffentlichung des Vorstandes der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Diese Veröffentlichung stellte die Sicherheit von gentechnisch veränderten Pflanzen fest und lehnt eine Kennzeichnungspflicht strikt ab. Dies war allerdings nur die Meinung des Vorstands.

Die Mehrheit der Mitglieder sah anders aus. In der Folge wurde diese Stellungnahme von 21 Wissenschaftlern, die meist langjährige Mitglieder der AAAS waren, scharf kritisiert. Sieht so ein Konsens aus?

100 Studien können nicht irren

Zurück zu den vielen Studien, die die Sicherheit der Gentechnik bewiesen haben (sollen). Dies ist eine häufig zitierte Behauptung. Bei genauerem Hinsehen jedoch entpuppen sie sich nur als des „Kaisers neue Kleider“. Denn die zitierten Studien hatten nie zum Ziel, die Sicherheit der Gentechnik zu beweisen oder zu überprüfen. Viele liefern sogar Hinweise für das komplette Gegenteil.

Die meisten zitierten Studien sind keine toxologischen Studien, die gefordert sind, um eine zuverlässige Aussage über die Sicherheit einer Substanz oder eines Produkts machen zu können. Statt dessen werden Parameter getestet, die für die Lebensmittelindustrie oder Agrarwirtschaft von Interesse sind, wie Milchleistung, Gewichtszunahme der Tiere und so weiter. Im Verlauf solcher Studien kam es zu toxischen Effekten bei den Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter versorgt worden waren.

Eine Aufarbeitung dieser Beobachtungen jedoch steht noch aus. Ein weiterer Kritikpunkt an den angeblichen Befürworter-Studien ist, dass die meisten dieser Studien im Vergleich zur Lebensdauer der beteiligten Tiere viel zu kurz ausfielen, als dass man in der Lage gewesen wäre, hier negative Einflüsse identifizieren zu können. Oder mit anderen Worten:

Wenn man bei gentechnisch veränderten Futtermitteln nach zum Beispiel zwei Jahren negative Auswirkungen erwartet, dann legt man die Studie so aus, dass sie nur über anderthalb Jahre läuft, keine negativen Nebenwirkungen auftauchen lässt und somit als Beleg für die Sicherheit des Futtermittels verkaufen kann.

Gentechnik und die Umwelt – kein schöner Land zu dieser Zeit

Laut Einschätzung der Unterzeichner des ENSSER-Statements geht von gentechnisch veränderten Pflanzen eine erhebliche Bedrohung der Umwelt aus. Denn auch hier fehlt der unterstellte Konsens hinsichtlich der Umweltrisiken. Publizierte Daten zu Bt-Pflanzen deuten auf nachteilige Effekte auf „Nicht-Zielorganismen und Nützlinge“ hin.

Und diese negativen Effekte werden bei der Zulassung dieser Pflanzen überhaupt nicht mit in Betracht gezogen. Resultat: Schädlinge, die durch das Bt-Toxin vernichtet werden sollten, bauen Resistenzen auf. Ähnliche Resistenzentwicklungen wurden auch bei zuvor nicht Glyphosat-resistentem „Unkraut“ beobachtet. Folge: Ein dramatisch erhöhter Einsatz der Pestizide und Herbizide, um den Schädlingen und Unkraut Herr zu werden.

Fazit

100 Studien irren nicht in der Annahme, dass gentechnisch veränderte Pflanzen eine Bedrohung sind. Denn es fehlt eine ausreichende Dokumentation für die Sicherheit und Unbedenklichkeit solcher Produkte. Alles, was man bislang auf den Tisch bekommen hatte, spricht für eine Vergewaltigung der Natur, die uns teuer zu stehen kommen wird.

Ich bin froh, dass es aus der Welt der Naturwissenschaft und Medizin wenigstens über 90 Wissenschaftler gibt, die nicht einfach das gentechnisch veränderte Glaubensbekenntnis von Politik und Industrie nachbeten. Es könnte sein, dass noch Hoffnung besteht.

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René Gräber

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5 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Naja,das mit den Glyphosatbedingt missgebildeten Ferkeln,die dieser Bauer zu den dänischen Wissenschaftlern gebracht hat (ein riesiger Korb voll Ferkel mit Hydrocephalus und offenem Rücken und so) bei Youtube war ja wohl mehr als deutich .Und Angie M. und Co von der CDU stehen unter dem Druck 1.ihres Wirtschaftsflügels und 2.iher Machtgeilheit und sind hemmungslose industriehörige Lobbyisten.
    Ich hab gestern bei slowfood.de mal wieder eine Onlinepetition unterschrieben gegen Glyphosat und Roundup.Bei right2water gegen die Privatisierung des europäischen Wassermarktes hat es immerhin auch gewirkt.Wir sind schließlich 450 000 000! Ncht vergessen!

  2. Avatar

    Finde es sehr wichtig, daß durch solche Beiträge eine Aufklärung erfolgt, das ist ja doch ein sehr umfangreiches Thema, Gentechnik geht uns alle was an und viele Beiträge erfolgen ja im Sinne der Wirtschaft, nur um einen guten Glauben in der Bevölkerung bzw. beim Verbraucher herzustellen, daher weiter so mit Texten wie diesen.

  3. Avatar

    Wieder etwas, was man ohne ein bisschen Recherche und die fleißigen Blogger NIE herausgefunden hätte. Danke dafür!

  4. Avatar
    Johannes (der Wildweststeirer) Schreiner

    23. Dezember 2013 um 22:42

    Ich finde es schade, das mittlerweile jegliche Gentechnik als „Grüne Gentechnik“ bezeichnet wird.
    Wer die „Transgene und Terminator Technik“ mit der sogenannten „Grünen Gentechnik“ in einem Topf wirft, macht sich eigentlich strafbar. Nicht im sinne von einem Gesetz sondern, weil hier die Techniken wie “Smart breeding” oder Klonen mit wirklich gefährlichen Techniken gleichgesetzt werden.
    Ähnlich dem Verbrechen der GVO Konzernen die die „Substanzielle Äquivalenz“ durchgracht haben.

    der-wildweststeirer.at/?p=1496

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